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Die Theater- AG des St. Ursula Gymnasiums präsentiert

Yvonne - Die Prinzessin von Burgund

von Witold Gombrowicz

Yvonne, die Prinzessin von Burgund„Versteht ihr denn nicht, dass jemand, der sich in allerseits minderwertiger Lage befindet, kein einziges Wörtlein von sich geben kann, das nicht minderwertig wäre?“
(Witold Gombrowicz)

Witold Gombrowicz schrieb 1935 im Alter von 31 Jahren das Stück „Yvonne, Prinzessin von Burgund“. Das Stück fand wegen seiner „Modernität“ zunächst keine Beachtung. Es wurde daher zum ersten Mal erst 1957 in Krakau uraufgeführt. Obwohl Gombrowicz selber die Annehmlichkeiten des eigenen Familienvermögens genoss, stellt er das Leben seine Gesellschaftsschicht in seinem Werk mit karikativen Zügen infrage. Er arbeitet in seinen Werken das Spannungsverhältnis zwischen denen heraus, für die ihre Lebensweise selbstverständlich ist, und denen, die sich der Künstlichkeit ihrer Handlungsweisen und der Ausbeutung anderer durch ihre Handlungsweisen bewusst sind. Er selber gibt aber keine Handlungsanweisung, wie man diesem Dilemma entkommen kann.
Auf diesem Hintergrund entstand das Stück „Yvonne – Die Prinzessin von Burgund“. Yvonne wird nicht zum Sündenbock der handelnden Personen gemacht, sondern wird zum Spiegel, der die anderen Figuren auf sich zurückwirft und sie mit Bildern von sich konfrontiert, die sich nicht aushalten können.
Yvonne, die Prinzessin von BurgundZum Inhalt:
„Plötzlich taucht am Königshof eine Person auf – Yvonne.
Thronfolger Prinz Philipp. Der sich in seinem Leben langweilt, sieht in ihr eine Abwechslung, sich gegen seine Eltern und die höfischen Etikette zu stellen. Obwohl er Yvonne vom ersten Augenblick an nicht ausstehen kann – sie spricht nicht, wirkt teilnahmslos und schwächlich – verlobt er sich mit ihr. Yvonne wird Teil des königlichen Hofes und die Dinge nehmen ihren Lauf.
Sie provoziert unangenehme Fragen:
Wie werden wir wahrgenommen? Was verbergen wir? Wie wollen wir gesehen werden?
Der Hofstaat wittert Gefahr, die von dieser so peinlichen und fremden Person ausgeht, und schon nach kurzer Zeit sind sich alle einig: Yvonne muss wieder weg.“
(Quelle: Programmheft der Theater-AG)

So kommt es, dass die einzelnen Würdenträger am Hof auf die unterschiedlichste Weise Yvonne zu beseitigen, was schließlich auch gelingt.

Ein Stück mit schwierigem Inhalt, das sich die Theater-AG unserer Schule hier vorgenommen hat. Sie haben diese Herausforderung angenommen und bravurös gemeistert. In vielen Proben haben sich die Mitglieder der Theater-AG mit ihren beiden Leiterinnen, Frau Schirrmeister und Frau Meyrahn, mit den Charakteren der handelnden Personen und den Botschaften des Stücks auseinandergesetzt und alles in einem grandiosen Gesamtkonzept eingebunden und umgesetzt. Vom Bühnenbild, über die Kostüme bis hin zu ihrer schauspielerischen Darbietung war alles perfekt aufeinander angestimmt.
Unser Dank gilt allen Beteiligten vor und hinter der Bühne, die die Umsetzung dieses Stückes ermöglicht haben. Eurem unermüdlichen Engagement ist es zu verdanken, dass dieser Abend zu einem kulturellen Highlight an unserer Schule geworden ist.
Hier sehen Sie Bilder, die während der Premiere des Stücks aufgenommen wurden.