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Big Band Probentage Karpfenburg 2022

21. September 2022, kurz nach 8:00 Uhr - das Gepäck verladen, die beiden Busse fahren an. Es wird eine längere Reise, denn es geht nach Lauchheim zur Musikakademie Schloss Kapfenburg im Osten Baden-Württembergs.
Die ersten regulären Probentage seit 2020 nahmen ihren Lauf, genauso wie die Stimmung, die auch nach der Ankunft bei allen Musik-AGs (Orchester, Chor und Bigband) unbeschreiblich gut war.
Nach etwa fünfeinhalb Stunden erreichten wir Schloss Kapfenburg, luden das Gepäck aus und bezogen im Anschluss an ein erstes gemeinsames Mittagessen unsere Zimmer in den verschiedenen Gebäuden. Ein bisschen Pause und dann folgte auch schon die erste Probe. Aufgrund der langen Busfahrt verlief der Start nicht ganz so konzentriert, doch mit der Zeit steigerte sich durch den Spaß am gemeinsamen Musizieren auch die Konzentration.
Abends verkündete Herr Schätzle sein Angebot, noch ein wenig im Probenraum - der übrigens eine wundervolle Akustik aufwies - gemeinsam zu jammen und zu singen. Mit Liederbüchern, die Kulturgut der jüngeren Musikgeschichte enthielten, ausgestattet, versammelten sich einige Schülerinnen und Lehrkräfte, um den Abend mit Stücken wie "Bohemian Rhapsody", "Über den Wolken", "Bruttosozialprodukt" oder "We are the world" ausklingen zu lassen.
Der zweite Tag begann nach einem leckeren Frühstück etwa nicht mit einer Probe, sondern mit einem hauseigenen Warm-Up, in welchem jede*r spezielle Aufwärmübungen für das individuelle Instrument erlernte und praktizierte. Um dieses Training Früchte tragen zu lassen, startet nur wenige Minuten später die erste Probe des Tages. Nach dem Mittagessen war eine etwa halbstündige Impro-Session von der Bigband angeboten, die sich beim weiteren Musizieren als überaus fruchtbar und erfolgreich herausstellte. Unsere letzte Probe verkürzte sich durch die weitere Abendplanung, um allen noch ein "relativ" stressfreies Abendessen zu ermöglichen. Denn was gegen 19:30 Uhr folgte, war der Bunte Abend, den wir als Bigband zum ersten Mal erlebten- im Gegensatz zu Chor und Orchester, die seit Jahr und Tag zusammen auf Probentage fahren und bei welchen dieser Abend einen Kultstatus hat. Mit genügend Sitzplätzen und großer Bühne spielten wir verschiedene, interaktive Spiele, von denen ich nun äußerst gern berichten würde, doch: was in diesem Raum passierte, das bleibt auch dort...
Um den Abend ruhig abzurunden, lauschten wir zwei Musikstücken des improvisierten Lehrerchors (bestehend aus Herrn Kleinheins, Herrn Gehring, Herrn Roth, Herrn Weidemann, Herrn Ratzel und Herrn Schätzle).
Freitagmorgen blickte man in einige übermüdete Gesichter, die jedoch auch am letzten Tag noch einmal alles an verfügbarer Konzentration abriefen. Nach kurzer Probe war es Zeit für unser Werkstattkonzert, um den anderen Musik-AGs unsere Arbeit vorzustellen. Dem Applaus nach zu urteilen spielten wir phänomenal! Dies bestätigte uns auch Herr Roth, der uns als Dirigent während dieser drei Tage qualitativ wachsen sah.
Auch das Orchester und der Chor wollten uns etwa eine Stunde später ihr Können beweisen. In dieser Pause kümmerten wir uns um das Packen und Heruntertragen des Gepäcks. Doch das war nicht alles. Was in der verbliebenen Zeit als Fußballspiel im Kreis begann, artete in einer Tanzeinlage einiger 12er und 11er zu den besten Momenten der klassischen Musik ("Hooked On Classics [Parts 1 & 2]" - Royal Philharmonic Orchestra conducted by Louis Clark) aus. Nachdem wir zum Schluss alle zusammen als Bigband tanzten, begaben wir uns zum Werkstattkonzert von Chor und Orchester.
Eine wundervolle musikalische Einlage, die auch die letzte auf Schloss Kapfenburg war. Denn nach einem gemeinsamen Mittagessen beluden wir die Busse und fuhren wenig später in Richtung Heimat. Diese Rückreise sollte sich als weit komplizierter als die Hinfahrt herausstellen. Aufgrund eines Radrennens begaben wir uns mit den beiden Reisebussen auf abenteuerlich enge Feld- und Umwege, sodass wir Freiburg erst nach etwa sechs Stunden, anstatt der geplanten viereinhalb erreichten. Die Stimmung blieb aber unentwegt fantastisch.

Die Probentage waren wunderschön! Die Gestaltung grandios, der Spaßfaktor riesig. Natürlich war es nicht Falkau und kein Herumtollen im Schnee, doch die Aussicht von Schloss Kapfenburg war unbegreiflich schön. Die Landschaft und der Sonnenaufgang waren ein Traum, doch die größte Faszination war der nächtliche Sternenhimmel. Den Kopf in den Nacken gelegt, weg von jeglicher Lichtquelle, und die Augen konnten dem Weg der Milchstraße folgen.

Vielen Dank an unsere Swing Fathers, Herrn Roth und Herrn Schätzle, und alle weiteren Lehrer*innen, die für das großartige Erlebnis in Form dieses dreitägigen Aufenthalts sorgten!

Rebecca Strohm, K1