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Bildungspatenschaft mit Kippenheim

Bildungspartnerschaft zwischen dem St. Ursula Gymnasium und dem Förderverein der Ehemaligen Synagoge Kippenheim e.V.

Auch wenn die formale Unterzeichnung der Bildungspartnerschaft zwischen dem St. Ursula Gymnasium Freiburg und dem Förderverein der Ehemaligen Synagoge Kippenheim erst diesen Mittwoch, am 29. März 2023, offiziell vollzogen wurde, so besteht schon seit einiger Zeit ein intensiver Austausch zwischen dem Freiburger Mädchengymnasium und dem Förderverein, der sich zum Ziel gesetzt hat, die ehemalige Synagoge Kippenheim zu einem Ort des Gedenkens, des Lernens und der Begegnung zu machen.

Die Synagoge als authentischer Ort, an dem Wissen über jüdische Religion und jüdisches Leben in Vergangenheit und Gegenwart vermittelt werden kann, war nun schon einige Male das Ziel Freiburger Schülerinnen. Sie haben an diesem Ort die Möglichkeit, Geschichte regional zu erfahren und im Rahmen der Auseinandersetzung mit der jüdischen Geschichte in Südbaden auch selbst als Produzenten aktiv einen Beitrag zur regionalgeschichtlichen Erinnerungskultur beitragen, indem sie in Ausstellungen im analogen und digitalen Raum ihre Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus kreativ verarbeiten.

Ein aktuelles Beispiel für diese intensive Auseinandersetzung mit der Regionalgeschichte ist die kürzlich erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb „Kreativ in digitalen Zeiten“ der Stiftung kulturelle Jugendarbeit des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, bei dem ein Kurs des St. Ursula Gymnasiums in Freiburg (Kurs Roth) in Kooperation mit zwei Kursen des Basisfachs Geschichte (Kurs Hellberg & Joos) am Max-Planck-Gymnasium Lahr verschiedene Gedenk- & Lernorte in Kippenheim, Lahr und Freiburg digital erlebbar gemacht haben.
Am 29. März 2023 schlossen nun Schulleiter Martin Sumbert, stellvertretend für das St. Ursula Gymnasium Freiburg und Jürgen Stude, stellvertretend für den Förderverein der Ehemaligen Synagoge Kippenheim im Sinne der „Gemeinsamen Erklärung“ (2021, KM, ZSL) eine Bildungspartnerschaft, die historisch-politische Bildung am außerschulischen Lernort sowie in besonderer Form die Demokratiebildung fördern soll.
Denn außerschulische Lernorte wie Museen, Gedenkstätten oder Archive sind für die politische Bildung und auch für die Demokratiebildung der Schülerinnen und Schüler unabdingbar. Sie ermöglichen ihnen eine konkrete Auseinandersetzung mit den Erfahrungen von totalitären Regimes, dem Ringen um Demokratie und dem Aufbau demokratischer Strukturen.
Diese Bildungspartnerschaft und die damit verbundene Verfügbarkeit, die ehemalige Synagoge in Kippenheim als außerschulischen Lernort zu nutzen, macht Geschichte für Schülerinnen und Schüler erlebbar und auch besser greifbar, wie Schulleiter Martin Sumbert betonte.

Ab 2023 wird zudem aufgrund einer Stiftung des Fördervereins der Kurt-Salomon-Maier Geschichtspreis für herausragende Leistungen im Basisfach Geschichte jährlich am St. Ursula Gymnasium verliehen.
Die nächsten Projekte im Rahmen dieser Kooperation sind bereits in Planung. So soll Kurt Salomon Maier, der letzte noch lebenden Jude, der die Deportation im Oktober 1940 überlebte und Namenspatron des neu gestifteten Geschichtspreises ist, zum Zeitzeugengespräch im September eingeladen werden. Gleichzeitig sind wieder Exkursionen nach Kippenheim geplant, die es den Schülerinnen ermöglichen sollen, Geschichte regional und hautnah zu erleben.

Tobias Roth